Fraktionsantrag - VO/2016/1903
Grunddaten
- Betreff:
-
Fahrradfreundliches Wismar
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Fraktionsantrag
- Federführend:
- Fraktion FDP/GRÜNE
- Bearbeiter:
- Fraktion Fraktion Liberale Liste - FDP
- Verantwortlich:
- Fraktion FDP/GRÜNE
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Bürgerschaft der Hansestadt Wismar
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Entscheidung
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28.07.2016
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
- Die Bürgerschaft der Hansestadt Wismar bekennt sich dazu, die Hansestadt Wismar zu einer fahrradfreundlichen Stadt weiterentwickeln zu wollen.
- Der Bürgermeister wird beauftragt, Leitziele für ein fahrradfreundliches Wismar zu formulieren. Die Leitziele einer fahrradfreundlichen Stadt Wismar sind in einer offenen Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Fraktionen, der Fachämter, des ADFC, der Polizei und des regionalen Planungsverbandes Westmecklenburg u. ggf. weiterer Interessengruppen zu erarbeiten.
- Bei der Formulierung der Leitziele für ein fahrradfreundliches Wismar sind die Ergebnisse des Wismarer Agenda 21-Prozesses zu berücksichtigen.
Sachverhalt
Begründung:
Umweltfreundliche Mobilität sollte stärker als bisher gefördert und gestärkt werden. Fahrradfahrer entlasten die Verkehrswege von Lärm- und Abgasemissionen. Für die Stadt der kurzen Wege ist das Fahrrad das ideale Verkehrsmittel. Der Rückgang des Autoverkehrs kann auch mit dem Rückgang der im öffentlichen Straßenraum geparkten Autos einhergehen und mehr Platz für Kinderspiel, Aufenthaltsflächen und Straßencafés bieten. Radverkehrsförderung ist nicht selbstverständlich, sondern bedarf Leitlinien, einer Gesamtstrategie, und einer kontinuierlichen Planung.
Der Anteil des Fahrradverkehrs an den Verkehrsmitteln betrug in Wismar 9 % im Jahr 1992.[1] Hier sind deutliche Potentiale für den Fahrradverkehr vorhanden wie eine Untersuchung des Verkehrs in der Hansestadt Wismar zeigt. Bei 40 % aller Wege mit anderen Verkehrsmitteln könnte die Fahrrad-Alternative gewählt werden.[2] Fahrradfahrer wünschen sich, als gleich- gleichberechtigte Mitglieder im Straßenverkehr berücksichtigt zu werden. Dies sollte sich auch in der Verkehrs- und Stadtplanung widerspiegeln.
Ein klares Bekenntnis der politischen Willensvertretung und der Verwaltung fördert die Umsetzung von Maßnahmen für die Stärkung des Radverkehrs. Das Image fahrradfreundlich erhöht außerdem die Attraktivität unserer Stadt für Bürger und Gäste. Auch Elektro-Fahrräder als umweltfreundliche Mobilität für Berufspendler und Fahrradtouristen sollten zukünftig stärker in den Fokus der Verkehrsplanung und des Ausbaus der Fahrradinfrastruktur gerückt werden. Fahrradtouristen besuchen häufig Wismar und sind ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor.
Es besteht seit vielen Jahren die Arbeitsgruppe Radverkehr unter Beteiligung des Ordnungsamtes, des EVB Wismar und und des ADFC Wismar, die beim Verkehrsamt angesiedelt, ist. Vorschläge des ADFC, die die Priorität des motorisierten Verkehrs verringern könnten, werden nicht realisiert.
Mehrere Anfragen und Anträge von Fraktionen der Bürgerschaft zur Verbesserung des Radverkehrs und der Fahrradinfrastruktur (Fahrradabstellanlagen) zeigen zudem den Bedarf an einer Gesamtstrategie zur Verbesserung des Fahrradverkehrs in Wismar.
Siehe:
VO/2013/0781 Stadtmöblierung und Fahrradparksystem
BA/2014/1048 Fahrradparksystem
BA/2015/1348 Fahrradstadt Wismar
VO/2015/1585 Fahrradständer in der Altstadt
BA/2016/1823 Förderung für den kommunalen Radwegebau
VO/2016/1769 Aufstellen von weiteren Fahrradständern auf dem zentralen Omnibusbahnhof
[1] Mobilität in den Neuen Ländern, Hansestadt Wismar, Modellvorhaben „Verkehrsentwicklungsplanung in mittelgroßen Städten der Neuen Bundesländer, Deutsches Institut für Urbanistik, 1992, S. 10
[2] Mobilität in den Neuen Ländern, Hansestadt Wismar, Modellvorhaben „Verkehrsentwicklungsplanung in mittelgroßen Städten der Neuen Bundesländer, Deutsches Institut für Urbanistik, 1992, S. 17
