Antrag aus der Politik öffentlich - VO/2021/3851
Grunddaten
- Betreff:
-
Konzept zur Bewältigung der Wildschweinproblematik
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag aus der Politik öffentlich
- Federführend:
- 1 Büro der Bürgerschaft
- Bearbeiter:
- Jeanette Stieber
- Verantwortlich:
- CDU-Fraktion
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Unterbrochen
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Bürgerschaft der Hansestadt Wismar
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Entscheidung
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25.03.2021
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Erledigt
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Verwaltungsausschuss
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Vorberatung
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03.05.2021
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Sachverhalt
Begründung:
In der Hansestadt Greifswald laufen mittlerweile schon am Tag die Wildschweine über die Straße und unter den Anwohnern herrscht Angst, denn Wildschweine sind nicht ungefährlich. In Greifswald wurde jetzt die Notbremse gezogen, zahlreiche Maßnahmen wurden auf den Weg gebracht und insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit wurde intensiviert. Darüber hinaus wurde ein Wildtiermanager eingestellt, der federführend alle Maßnahmen überwacht und begleitet.
Bezugnehmend auf den BA/2020/3673-01 vom 26.10.2020 können wir konstatieren, dass in
der Hansestadt Wismar ein ähnliches Problem existiert, welches man offensichtlich noch nicht beheben konnte. Gespräche mit betroffenen Bürgern bestätigen diesen Sachverhalt besonders im Bereich der Poeler Straße, sowie am Hohen Damm.
Wie in Greifswald haben sich auch bei uns die Wildschweine in den letzten Jahren stark vermehrt und neue Lebensräume erschlossen. Das Stadtgebiet von Wismar ist nahezu ideal für sie. Die umliegenden Schilfgürtel in der Kuhweide, der Poeler- sowie der Rostocker Straße, die angrenzende intensive Landwirtschaft, sowie große zusammenhängende Park-und Waldflächen und aufgegebene Kleingärten bieten ideale Lebensbedingungen. Angelockt durch ein gutes Nahrungsangebot zieht es sie immer wieder in die Innenstadt. Auf der Suche nach Nahrung durchwühlen sie dabei öffentliche und private Grünflächen und richten großen Schaden an. Bürger, die den Tieren begegnen, fühlen sich bedroht.
In dem Zusammenhang ist auch das Auftreten der ASP von großer Relevanz.
Insgesamt gibt es in unserer Stadt ca. 1800h verpflichtend zu bejagende Flächen, die aus 120 Eigentümern resultieren, die Hansestadt Wismar ist dabei der größte Flächenlieferant.
Gegenwärtig wird diese Fläche von 4 Jägern bejagt, rein rechnerisch wären 10 Jäger möglich und erforderlich. (§ 11 BJagdG) Lediglich durch eine Aufstockung mit Begehungsjägern ist dieses Problem nicht zu lösen.
Dabei ist zu beachten, dass eine Jagd innerhalb der Stadt schwierig ist, denn in so genannten "befriedeten Bezirken", wie Wohnsiedlungen, Grünanlagen, Friedhöfen oder Hausgärten, ist die Jagd aus Sicherheitsgründen grundsätzlich verboten. Nur in Ausnahmefällen, insbesondere zur Gefahrenabwehr oder zur Tierseuchenbekämpfung, und nur, wenn gefahrlos geschossen werden kann, dürfen Wildschweine im Stadtgebiet erlegt werden. Daher sollte die Bejagung vorrangig in den Randgebieten der Stadt, außerhalb befriedeter Gebiete in Erwägung gezogen werden.
Aus diesem Grunde bedarf es eines ganzen Bündels von Maßnahmen, um die Wildschweine aus der Stadt zu vertreiben und den Bestand deutlich zu reduzieren.
Darüber hinaus erscheint es insbesondere sinnvoll, die Fläche neu zu verteilen und auch Eigenjagden der Stadt auszuweisen. Diese Flächen wären dann zur Jagd auszuschreiben. Dies hätte auch den Nebeneffekt, dass dadurch höhere Einnahmen für die Stadt generiert werden können.
Um dieses Problem für die Hansestadt Wismar zu lösen und somit insbesondere die Sicherheit für die Einwohner*innen zu erhöhen, ist es aus unserer Sicht notwendig, Maßnahmen festzulegen und entsprechend konzeptionell zu unterlegen.
Vor dem beschriebenen Sachverhalt beantragen wir die Erstellung eines Konzeptes zur Bekämpfung der Wildschweinpopulation und die Realisierung von geeigneten Maßnahmen.
