Antrag aus der Politik öffentlich - VO/2020/3623
Grunddaten
- Betreff:
-
Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag aus der Politik öffentlich
- Federführend:
- 1 Büro der Bürgerschaft
- Bearbeiter:
- Jeanette Stieber
- Verantwortlich:
- Fraktion DIE LINKE.
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bürgerschaft der Hansestadt Wismar
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Entscheidung
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24.09.2020
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Aufgrund der besonderen Situation im Flüchtlingslager Moria fordert die Bürgerschaft der Hansestadt Wismar den Landkreis Nordwestmecklenburg auf, im Rahmen ihrer Kapazitäten, zusätzliche Aufnahmeplätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus griechischen Auffanglagern zu schaffen und die Unterbringung in Einrichtungen auf dem Gebiet der Hanseestadt Wismar zu ermöglichen.
Sachverhalt
Begründung:
"Dieses Feuer ist das Ergebnis einer unmenschlichen Politik, die Zehntausende seit fünf Jahren unter schrecklichen Bedingungen in überfüllten Lagern leben lässt. Tausende von Kindern wurden auf der Straße zurückgelassen, ohne Obdach und unter hohem Risiko von Gewalt und Ausbeutung. Unbegleitete Kinder haben das brennende Lager auf sich allein gestellt verlassen und suchen nun verzweifelt nach einem sicheren Ort, an den sie gehen können. Sie sind verängstigt, hungrig und frieren."
(Karen Mets, Migrationsexpertin von Save the Children Europe)
"Moria ist eine europäische Krise, und sie ist eine Krise der Kinder. Nicht erst seit dem Brand ist die Situation untragbar. In dem hoffnungslos überfüllten Lager leben hunderte unbegleitete Kinder unter unhygienischen Bedingungen, die ihre physische und psychische Gesundheit gefährden. Die Verteilung der Bewohner auf andere EU-Staaten hätte längst geschehen müssen. Kinder, Familien und andere hilfsbedürftige Menschen müssen unverzüglich aus diesen unhaltbaren Zuständen herausgeholt werden und menschenwürdige Unterkünfte bekommen. ...Vor allem die Kinder brauchen eine geschützte Umgebung mit Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Schutz vor
Retraumatisierung. Diese Kinder verdienen die Einhaltung der Standarts, denen wir uns nach der Kinderrechtskonvention verpflichtet haben. Es ist höchste Zeit, dass wir uns daran erinnern, wer wir als Europäische Union sein wollen und eine gemeinsame Antwort finden."
(Jakob Preuss, Migrations- und Rechtsexperte von Save the Children Deutschland)
