13.10.2014 - 5 Information zur Planung Knotenpunkt "Schweriner...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5
- Gremium:
- Bau- und Sanierungsausschuss
- Datum:
- Mo., 13.10.2014
- Status:
- gemischt (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Sitzung
Zuerst stellt Herr Kargel den Antrag, dass alle Gäste das Rederecht erhalten sollten.
Dieser Antrag wird einstimmig angenommen.
Abstimmungsergebnis:
Ja-Stimmen: 9
Nein-Stimmen: 0
Enthaltungen: 0
Anschließend informieren Frau Domschat-Jahnke, Herr Spieß und Herr Rittemann ausführlich über die Planung des Knotenpunktes „Schweriner Tor“.
Das Straßenbauamt Schwerin als Straßenbaulastträger für die L 12 (Schweriner Straße, Dr.- Leber-Straße) und die Hansestadt Wismar sind übereingekommen, die derzeit unzureichenden Verhältnisse am Knotenpunkt „Schweriner Tor“ nachhaltig zu verbessern.
Außer vielen bautechnischen Mängeln, wie z. B. schadhafte Deckschichten, mangelhafte Oberflächenentwässerung, Schäden in Nebenanlagen) gibt es auch verkehrstechnische Mängel, wie z. B. Rechtsabbiegestreifen/Dreiecksinsel, Zustand und Breite der Rad- und Gehwege, die beseitigt werden müssen.
Neben den Planungen im Straßenbau werden Planungen für die Erneuerung der Leitungssysteme des EVB und der Stadtwerke GmbH vorgenommen. Außerdem werden angrenzende Freiflächen überplant, die Straßenbeleuchtung und die Lichtsignalanlage erneuert.
In Vorbereitung dieser Maßnahme wurden umfangreiche Verkehrszählungen durchgeführt und Gutachten erstellt.
Auf dieser Grundlage wurden verschiedene Varianten zu möglichen Knotenpunktformen erarbeitet und bewertet. Zu diesen Varianten gehörten verschiedene lichtsignalgeregelte Knotenpunktformen sowie auch die Variante eines Kreisverkehrs.
Abschließend ist festgestellt worden, dass nur eine Lichtsignalanlage-Kreuzung mit entsprechenden Abbiegespuren, unter Wegfall der Dreicksinsel, den Anforderungen entspricht und somit somit eine sichere und leistungsfähige Variante für die Zukunft ist.
Die Variante wurde der Öffentlichkeit während der Auslegungszeit im Bauamt vom 25. 08. -
19. 09. 2014 vorgestellt. Als Baubeginn ist Herbst 2015 vorgesehen.
In der anschließenden Diskussion bringt Herr Litzner sein Bedauern zum Ausdruck, dass sich nicht für einen Kreisel entschieden wurde und nennt Beispiele aus Italien, wo Kreisverkehre üblich sind. Außerdem befürchtet er zu hohe Kosten für die Wartung und Pflege der Lichtsignalanlage.
Herr Senator Berkhahn betont, dass hier nach Gesetz und Recht entschieden wurde und die Verwaltung das Ergebnis nun umzusetzen hat. Dies ist aber keine städtische-, sondern eine Landesentscheidung.
Herr Hilse sieht bei dieser Variante eine Gefahr für die Fußgänger, wenn die Dreiecksinsel entfallen soll.
Daraufhin legt Herr Spieß die Gründe zum Entfall der Dreiecksinsel dar. Der Vorteil besteht darin, dass die Fußgänger nun in einem Zuge die Fahrbahn queren können und geringere Geschwindigkeiten im abbiegenden Verkehr gefahren werden können.
Herr Bäumer (Gast) spricht sich gegen eine Ampelkreuzung aus, da sie seiner Meinung den Verkehrsfluss eher hemmt. Außerdem traut er den Gutachten nicht, appelliert für den Bau eines Kreisverkehrs und empfiehlt einen Zebrastreifen für Fußgänger.
Auch Herr Tiedke ist zwar skeptisch, wenn die Dreiecksinsel dort nicht mehr vorhanden ist, hat aber insbesondere für seine Kinder ein besseres Gefühl, wenn die Kinder z. B. auf dem Schulweg bei einer Lichtsignalanlage die Stelle queren.
Daraufhin erläutert Herr Rittemann, dass es an jedem Knotenpunktsarm eine Furt geben wird und die Fußgänger und Radfahrer die Straße sicher überqueren können.
Herr Werner bezeichnet dieses als ein stark emotionales Thema und fragt nach dem Urteil des Sachverständigenbeirates, da die Kreuzung so nah an der Altstadt liegt. Er möchte wissen, ob ein Kreisel gegen die Urbanität und das Welterbe sprechen würde.
Herr Senator Berkhahn betont, dass es sich hierbei um ein sehr komplexes Verfahren handelt und dass es für den Kreisverkehr in der Berechnung nur die Qualitätsstufe „F“ gab und abzulehnen ist. Somit gibt es aus technischen Gründen keine Alternative.
Frau Seidenberg erkundigt sich bzgl. separaten Radwegen oder Mischflächen. Außerdem schlägt sie vor, eine intelligente Ampelführung zu errichten, um den Verkehrsfluss besser zu steuern.
Daraufhin erklärt Herr Spieß, dass sich für die Radfahrer sie Situation wesentlich verbessern wird. Insgesamt wird das Rad- und Fußwegenetz komplettiert und die Qualität der Wege in Zustand und Breite wesentlich verbessert.
Frau Runge spricht sich für eine Ampelkreuzung aus, da sie bei einem Kreisverkehr Bedenken hätte für die Schüler, die diese Kreuzung überqueren müssten.
Herr Rittemann ergänzt, dass auch der ADFC diese Lösung mitträgt.
Frau Seidenberg möchte gern wissen, wie es mit der Maßnahme nun weitergehen wird.
Daraufhin antwortet Herr Senator Berkhahn, dass noch die Ausführungsplanung und anschließende Freigabe durch das Straßenbauamt Schwerin erfolgen muss. Nach Bereitstellung der finanziellen Mittel (Eigenmittel) kann dann eine Ausschreibung erfolgen.
Herr Spieß ergänzt noch, dass ggf. im Dezember dem Bau- und Sanierungsausschuss abhängig von der Höhe der Kosten i. Z. des Antrages auf Städtebaufördermittel die Planung für den Abschnitt der Dankwartstraße vorgestellt wird und dann im August / September 2015 voraussichtlich mit dem Ausbau der Kreuzung begonnen werden kann.
Abschließend dankt Herr Kargel für die zahlreichen Informationen, die nun in den Fraktionen besprochen werden können.